Als ich im Stadtzentrum in meine aktuelle Wohnung in ein Hinterhaus gezogen bin, ist mir eines sofort aufgefallen: Es ist total ruhig. Das Knarzen einer Zimmertür oder in den Wänden ist häufiger zu hören als ein Geräusch von draußen. Selbst von der Feuerwehr um die Ecke kommt bei mir kein Lärm an. Anders ist es, wenn man bei halbwegs annehmbaren Temperaturen das Fenster auf kipp stellt. Dann hört man die spielenden Kinder aus dem Hinterhof – allerdings nicht von dem unseres Hauses, denn dieses ist mit Fahrradständern und Müllcontainern weitestgehend zugestellt. Vielmehr spielen die Kinder auf dem Nachbargrundstück nebenan. Bei einem Blick aus dem Fenster entdeckte ich dort einiges an Spielzeug und ein aufgebautes Fußballtor, dass von der Höhe eher einem fürs Eishockey entsprach.

Wenn ich das Hinterhaus über den Hof zu Straße verlassen haben, fiel mir in unserem Hinterhof auch immer ein Fußball auf. Die ersten Tage dachte ich mir nicht viel dabei und nahm an, dass er vom Nachbargrundstück herübergeschossen worden war. Die Kinder von dort würden ihn schon abholen. Rüberschießen wollte ich ihn nicht. Es konnte ja immer noch sein, dass er doch jemandem aus unserem Haus gehörte. Allerdings würde jemand aus dem Haus seinen einigermaßen wertvollen Ball kaum bei Wind und Wetter draußen liegen lassen.

In den Folgetagen fiel mir der Ball weiter auf, doch machte ich auch eine andere Feststellung. Er lag jedes Mal an einem anderen Ort im Hinterhof. Das setzte sich einige Tage fort, bis ich selbst morgens vor dem Weg zur Arbeit auf den Gedanken kam, den Ort des Balles zu verändern. Ich dribbelte etwas mit dem Ball und schoss ihn dann an eine andere Stelle.

Tatsächlich scheint er ein Spielzeug für uns Mieter zu sein und ich weiß nicht, mit wem ich mir die Bälle dort manchmal zuspiele. Nur ist eines klar: Es scheint mehrere Mitspieler zu geben. Leider hat der Ball mittlerweile deutlich an Luft verloren. Daher überlege ich schon, einen neuen zu kaufen. Doch gespielt wird mit ihm noch immer.