Hat sich die DFL bei der Vergabe der TV-Rechte verzockt? Das ist eine Frage, die sich Fussballfans derzeit immer wieder stellen, denn das Interesse an der deutschen Bundesliga ist seit der ersten Ausschreibung deutlich gesunken. Nachdem anfang des Jahres die Ausschreibungsrunde mit SIRUS auch am Veto des Kartellamtes gescheitert ist, versucht man derzeit die Rechte direkt zu verkaufen. Als Ziel hat sich die deutsche Fussball Liga mindestens 409 Millionen Euro vorgegeben. Doch es scheint nicht wirklich gut zu laufen, unter anderem auch durch die weltweite Finanzkrise…
Die Bieter halten sich in dieser Runde für die einzelnen Pakete merklich zurück. Nur 19 Gebote gingen bei der DFL ein, erwartet hatte man 39! Dazu kommt noch, dass die abgegebenen Angebote nicht den finanziellen Vorstellungen des DFL-Vorstandes entsprechen. Zurückzuführen ist das alles auf die weltweite Bankenkrise und Finanzkrise. Haben bei der ersten Bieterrunde noch etliche Firmen konkret Interesse an den Rechten bekundet und viel Geld geboten, sieht es jetzt nicht mehr so rosig aus. Bestes Beispiel ist da das mögliche Angebot von Premiere:
Premiere braucht das LIVE-Paket der Bundesliga, da sonst der ganze Sender wieder Probleme bekommen wird. Kein Fussball bedeutet bei dem Pay-TV Sender auch keine Abonemennten und damit auch keine Einnahmen. Und genau hier will man ja den Kreislauf durchbrechen und doch wieder Fussball anbieten. Dazu benötigt man jedoch Geld. Aktuell zahlt Premiere 205 Millionen pro Saison und für viel weniger wird die DFL die Rechte sicher auch nicht herausrücken. So eine große Summe wird bei den Firmen eigentlich immer mit mehreren Banken vorfinanziert, doch nach der Banken- und Finanzenkrise sind die wenigsten Banken noch gewillt, große Kredite zu geben. Zu groß ist ihnen das Risiko, am Ende das Geld zu verlieren und ohne alles dazustehen. Premiere ist laut einem Bericht des „Handelsblattes“ bisher bei der Finanzierung noch nicht weitergekommen. Die Banken weigern sich bisher, das Geld für die TV-Rechte vorzustrecken.