Schwarzmarkt Tickethandel
Vermutlich hat jeder Fussballfan schon einmal ein Ticket unter der Hand gekauft oder verkauft. Irgendwann hat sich das mal so ergeben und wenn man für da Tickt bei einem ausverkauftem Fussballspiel sogar noch ein paar Euro mehr herausschlagen konnte, war das ja auch ein gar nicht so übles Geschäft. Irgendjemand hatte man mit einer Eintrittskarte für ein ausverkauftes Spiel glücklich gemacht und gleichzeitig hatte man sich sogar noch ein, zwei oder drei Bier im Stadion verdient. Das man hier aber nicht nur eine übrige Karte verkauft sondern damit schon Schwarzmarkthandel betrieben hat, dürfte den wenigsten klar sein. Wenn es ein einmaliges Unterfangen bleibt und man nur ein übrig gebliebenes Ticket weiterverkauft, wird auch niemals jemand meckern. Sobald man das aber im großen Stil macht, sollte man zum einen aufpassen und zum anderen auch wissen, was man tut. In dem Buch „Tickethandel“ von Wim Bledon erklärt uns der anonyme Autor, wie er selber zum verticken gekommen ist, was man mit dem Job so verdienen kann und wie viel Aufwand es ist, im gewerblichen aber nicht legalen Stil Eintrittskarten für Fussballspiele oder Konzerte zu verkaufen. Wenn Ihr nach dieser Lektüre immer noch Lust habt, euer Geld mit dem Schwarzmarkt zu verdienen, kann man Euch auch nicht helfen…
Ich hätte mir nie Träumen lassen, dass mir Helene Fischer und der FC Bayern mal zu meiner Altersvorsorge verhelfen. (Wim Bledon)
In dem Enthüllungsbuch schreibt der Autor nicht nur wie der Handel mit Ticket organisiert ist und funktioniert, sondern er geht auch auf Themen wie Viagogo ein. Die Ticketbörse, zuerst illegal, später von allen Vereinen geliebt und von den Fans gleichzeitig gehasst, ist so etwas wieder legalisierte Schwarzmarkt und irgendwie versteht diesen Sinneswandel niemand. Die Fans auf Schalke haben es vor einigen Jahren vorgemacht und haben protestiert, haben dem Verein gedroht und haben am Ende genau das erreicht, was sie auch wollten. Sie haben die ungeliebte Schwarzmarktbörse entlarvt und als Resultat wurde Viagogo auf Schalke schnell wieder aus dem Vereinsleben entfernt. Andere Vereine haben diese Probleme ebenfalls, nur wollte man sich wegen ein paar Fanproteste nicht so schnell wieder von seiner neuen Einnahmequelle trennen. Die wirklichen Schwarzmarkthändler sind ebenfalls verwundert, denn wieso soll die Ticketbörse auf einmal legal sein, sie aber nicht.
Wenn aber ein Profi wie das Pseudonym Wim Bledon das schon nicht ganz versteht, wie soll es uns Fans dann erst ergehen. Gut, dass der Autor hier noch ein paar einfachere Themen und auch etliche Beispiele für gute Schwarzmarktgeschäfte für uns parat hat. Anhand von vielen Beispielen beschreibt er uns, wie er vorgegangen ist, ob er damit gut verdient hat und wo er auch mal daneben gegriffen hat. Am Ende hat man das Gefühl, dass der Beruf Schwarzmarkthändler nicht wirklich ein schöner Beruf ist, sondern vielmehr viel Arbeit, ungarnt (wenn man es richtig macht) mit viel Geld. Man kann aber auch daneben greifen wie z.B. mit dem Eurovision Contest 2011 in Düsseldorf…
 FazitÂ
Das Buch ist ein fast schon klassisches Enthüllungsbuch. Der Autor, der nicht erkannt werden will, plaudert aus dem Nähkästchen und erzählt viele Details über den Schwarzmarkthandel, der uns so sicher noch nicht bekannt war. Bisher, denn wer das Buch gelesen hat, wird zwar nicht unbedingt Lust entwickeln, jetzt selbst Schwarzmarkthändler zu werden, er wird aber seine Tickets auf dem Schwarzmarkt selbst ganz anders einkaufen. Insgesamt ist das Buch absolut empfehlenswert.
Wertung: 7/10
Seiten: 304
Erscheinungsjahr:Â 2015
Bezug:Â Amazon
Francis
Sehr interessantes Thema, danke für den Buchtipp 🙂
Champions League
Interessantes Thema der Tickethandel, guter Buchtipp.
Auf gehts in die neue CL Saison. Guter Blog:
http://www.champions-league.club/de/
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