Mit High-Tech ganz nach oben…
Wer heutzutage etwas erreichen will, der muss innovativ und offen sein, für Ideen aller Art. Das zählt genauso für den Sport wie für jeden anderen Beruf und daher ist es nicht groß verwunderlich, dass Bayern-Trainer Louis van Gaal sich offen gegenüber der modernen Technik gezeigt hat. Mit Chefanalytiker Max Reckers ist dabei ein Mann im Trainerteam von Louis van Gaal, der voll auf moderne Technik wie z.B in Form von elektronischer Fitnessauswertungen setzt. Dazu bekommen die Spieler einen Gürtel mit einem Messgerät und werden anschließend bei jedem Training komplett überwacht. Dabei entsteht so etwas wie der gläserne Spieler…
Die Daten laufen schließlich bei Max Reckers in seiner kleinen Hütte zusammen. Uns geht es nun darum, Auswertungsformen zu finden. Das aktuelle Projekt ist dabei die Ermüdungsschätzung. Wir wollen aus den Positions- und Herzfrequenzdaten Modelle entwickeln, wie wir die Ermüdung der Spieler schätzen und noch präziser sagen können, welche Intensität sie in den Spielen anschlagen sollen. (Professor Dr. Martin Lames von der TU München)
Für die Sportinformatiker der TU München unter der Führung von Professor Dr. Martin Lames ist so ein System und die anschließende Auswertung natürlich sehr interessant. Hier erfahren die angehenden Informatiker, wie man in der heutigen Zeit mit Hilfe des Computers ein modernes Training aufstellt und so die Gegner in Grund und Boden spielt. Und das, obwohl Louis van Gaal kein großer Freund von Konditionseinheiten, Wald- und Treppenläufen ist. Die Studenten sind natürlich auch begeistert, sie können hier aus erster Hand lernen, wie ein modernes High-Tech-Training aussieht. Und Louis van Gaal und Max Reckers? Die erhoffen sich natürlich noch weitere Optimierungen im Trainingsablauf…
Das Modell der Bayern ist überaus beeindruckend, auch aus trainingswissenschaftlicher Sicht. Bei den Bayern passiert die physische Vorbereitung im Wesentlichen in den Spielformen – Waldläufe gibt es hier nicht. Das ist ziemlich revolutionär! (Professor Dr. Martin Lames von der TU München)
Ob es was hilft ist nicht genau zu belegen. Die Bayern und auch die Universität glauben jedenfalls fest daran und denken auch, dass diese Technikzusätze beim Training die Zukunft sind. Noch sind sie damit aber die Vorreiter der Liga, kein anderes Team in Deutschland traut sich so eine starke Technisierung zu. Klar, es werden Spielanalysen bis ins letzte Detail gemacht und alles mögliche dokumentiert, aber automatisch den kompletten Fitnesszustand der Spieler ausmessen? Ja das ist Neuland und absolut innovativ. Aber an den Datenschutz und den gläsernen Spieler darf man dabei mal so ganz nebenbei gedacht nicht denken…
Ach und das wichtigste dieser Meldung ist natürlich die Erklärung, wieso der Professor und seine Studenten so geil auf diesen Job sind:
Wir sind alle Bayern-Fans…(Professor Dr. Martin Lames von der TU München)
Na dann kann ja nichts mehr schief gehen auf dem Weg ganz nach oben an die Spitze des europäischen Fussballs…
Quelle: TZ München