Leseprobe aus Toni Meyer´s Buch „Münchner Bande“: Belgien
Fritten, Fussball & Bier hat vom EMPA Verlag und von Autor Toni Meyer die Erlaubnis bekommen, einige Leseproben aus dem Buch „Münchner Bande“ zu veröffentlichen. Wir stehen auf gute Bücher und wir unterstützen auch sehr gerne neue Projekte wie den EMPA Verlag. Daher freuen wir uns um so mehr und hoffen, Euch gefallen diese Leseproben auch. Erwerben könnt ihr das Buch nur beim EMPA Verlag.
Zur Story:
Der junge Toni Meyer wächst im bürgerlichen Münchner Osten auf. Die Begeisterung zum Fußballspiel, des FC Bayern schwenkt schnell in Hooliganismus um. Als die Hooligan-Welle Anfang der 80er Jahre aus England nach Deutschland schwappt, kämpft sich Toni durchs Leben und durch ganz Europa. Weit über ein Jahrzehnt gibt es nichts anderes für ihn und seine „Münchner Bande“. Doch im Laufe der Zeit zweifelt Toni am Sinn seines Handelns. Sein exzessives Leben lässt ihn straucheln und er versucht noch im letzten Moment einen Ausweg zu finden.
Leseprobe / Kapitel 3 / Belgien / Seite 100
Durch die Menschenmassen, die zur Metrostation gingen, war uns die Sicht versperrt. Wir postierten uns etwas abseits und achteten darauf, was passierte. Die Belgier sammelten sich auf der anderen Straßenseite. Unsere Leute wurden hektisch, denn wir konnten nicht abschätzen, wie viele Gegner es waren. Außerdem war es dunkel, und das gelblich schale Licht der Straßenlaternen ließ uns nur eine Menschenmenge erkennen. Durch den leichten Nieselregen und die Wärme der zusammengepferchten Menschen, zog die Masse einen leichten Dampf über sich her. Wir waren verunsichert und keiner wusste so recht, was zu tun war. Plötzlich hörten wir dumpfe Einschläge! Ich kannte dieses Geräusch.
„Scheiße, Steine!â€, brüllte ich. Neben mir parkte ein Auto dessen Seitenscheibe zersplitterte und grüne Heineken-Flaschen schlugen neben uns ein. Meine Gefühle fuhren Achterbahn und ich wusste nicht, ob ich das lieben oder hassen sollte. Es ist einfach unbeschreiblich, wenn der Kick kurz vor dem Ausbruch ist. „Zusammenbleiben, keiner haut ab!â€, schrie Eric.
Diese Wahnsinnigen warfen doch tatsächlich blind in die Menge rein und damit auch auf ihre eigenen Landsleute. Binnen Sekunden bildete sich ein großes Loch in der Menschenmenge. „Los drauf jetzt!â€, brüllte ich. Es brodelte in mir. Sie hatten kurz aufgehört zu werfen. Die Mainzer zündeten eine Art Leuchtkugelröhre an, die es vor dem Spiel in der Nähe des Stadions zu kaufen gab. Dann liefen wir geschlossen los. Die Meute wich nur wenige Meter zurück. Ein großer Skin blieb zunächst stehen und ich sah, wie Eric direkt auf ihn zu rannte.
„Pass auf, der hat einen Knüppel!“, rief ich ihm noch zu. Im selben Moment flogen aber wieder Steine und ich verlor ihn kurz aus den Augen. Sekunden später sah ich ihn wieder.
Eric blutete aus der Stirn, die Wunde musste er sich von dem Bastard mit dem Knüppel geholt haben. Fast wie abgesprochen schnappten wir uns einen großen Absperrungszaun, der am Rande der Baustelle lag und benutzten ihn als Schutzschild. Eine offene Straßenschlacht, ohne Polizei! Was für ein Traum!
Diskussion zum Buch: www.facebook.com/muenchnerbande
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