Jabulani, Jo-bulani und ein WM-Ball
Die Weltmeisterschaft in Südafrika kann natürlich nicht ohne Bälle stattfinden. Fast schon traditionsgemäß kommen diese von einer deutschen Firma namens Adidas und werden wie immer auch marketingmäßig groß eingeführt. Diesesmal wurden sogar zwei Bälle vorgestellt, der Jabulani und der Jo-bulani und was es mit diesen Bällen so auf sich hat, habe ich mir mal genauer angeschaut.
Fangen wir mal an mit dem Jabulani. Dieser Ball ist von der Vorrunde bis zum Halbfinale im Einsatz und somit eigentlich das zentrale Spielgerät in Südafrika. Nur im Finale darf er nicht auf das Spielfeld, dazu aber später mehr. Interessant ist erst mal der Name. Woher kommt das Wort Jabulani und was bedeutet es. Also das Wort Jabulani ist aus der Sprache des Volksstammes der Zulu entnommen worden und bedeutet soviel wie „feiern“ oder „zelebrieren“. Das passt natürlich sehr zum Motto des Turniers „Ke Nako. Celebrate Africa’s Humanity“ (dt. „Es ist Zeit. Feiert Afrikas Menschlichkeit“) und soll auch wieder eine Friede, Freude, Eierkuchen-Stimmung zum Ausdruck bringen. Der Ball selber trägt auf seiner Außenhaut 11 verschiedene Farben. Diese Farben symbolisieren verschiedene Dinge wie die 11 offizielle Sprachen des Landes Südafrika, 11 Spieler und 11 südafrikanische Gemeinden. Welch ein Glück für die Designer, dass die Zahl 11 in Südafrika allgegenwärtig ist. Durch die Anordnung der Farben in vier triangelförmigen Elemente soll die Vielfalt und die Harmonie Afrikas verkörpert werden. Aha, danke für diese Interpretation, darauf wäre ich alleine nicht gekommen. Nun gut, gehen wir jetzt mal eine Schicht tiefer in den Ball rein und sehen uns ein paar technische Details an. Die Oberfläche des Balles besteht aus einer sogeannten „Grip’n’Groove“-Struktur, was laut Hersteller ein besonders stabiles Flugverhalten und einen perfekten Grip unter allen Bedingungen erlauben soll. Der Ball ist durch acht thermische und kugelförmig gerundete Platten verklebt und soll dadurch angeblich sehr rund sein. Zu diesen Details bekommt ihr von mir hier jetzt aber nur ein nichtssagendes Aah zu hören, denn eigentlich würde uns ja interessieren, wie sich der Ball spielt? Dazu hat nach dem ersten Spiel mit dem neuen Ball unser aller Liebling Mario Gomez vom FC Bayern München seine Meinung kundgetan…
Der Ball ist definitiv anders als sein Vorgänger. (Mario Gomez, nachdem er das erste Tor mit dem neuen WM-Ball überhaupt erzielt hat)
Aha…er ist also anders! Und was ist jetzt mit dem Finalball Jo’bulani? Was ist jetzt bei dem so anders, dass der in der Vorrunde nicht zum Einsatz kommen kann aber jetzt im Finale schon? Mh, technisch gesehen eigentlich nichts, aber…
Beim Finale am 11. Juli 2010 in Johannesburg wird der WM-Ball Jabulani aber nicht mehr zum Einsatz kommen. Für das Endspiel hat Adidas extra einen eigenen Ball angefertigt, der sich aber nur in Äußerlichkeiten und in er Namensgebung von seinem Bruder Jabulani unterscheiden wird. Im Finale wird mit dem goldenen Ball „Jo’bulani“ gespielt, der seine elf Farben dann verloren haben wird und dafür fast nur noch die Farbe Gold besitzen wird. Wenn ihr euch jetzt wundert was der Name Jo’bulani bedeuten soll, dann kann ich euch hier auch ein wenig Aufklärungsarbeit leisten. Der Namen setzt sich aus seinem Brudermodell Jabulani und dem Namen der Finalstadt, Johannesburg zusammen. Auch hier ist natürlich wieder viel Symbolik enthalten, denn Johannesburg bedeutet in der Sprache der Zulu die goldene Stadt. (Johannesburg, auch eGoli (isiZulu, „die goldene Stelle“)=
Jabulani und Jo’bulani ist nunmehr schon der elfte WM-Ball aus dem Hause Adidas und wenn ihr nun glaubt, dass mit der Zahl ELF eine Verschwörung im Gange ist, dann stehe ich voll und ganz auf eurer Seite. 11 Spieler spielen im Finale am 11. Juli 2010 gegen anderen 11 Spieler und das mit einem Ball der aus 11 Farben besteht und 11 Spieler, 11 Sprache und 11 Gemeinden darstellen soll. Würde mich jetzt nicht wundern, wenn das Finale am Ende 11:11 ausgehen würde…
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