Flutlichtspiele an helllichten Tag
Habt Ihr euch gefragt, wieso am helllichten Tag bei der WM 2006 trotzdem das Flutlicht eingeschalten war? Und wieso an manchen Tagen das Dach in der Frankfurter Arena geschlossen war? Die Erklärung hierzu ist ganz einfach und hat rein technische Aspekte.
Zu den Spielen am Nachmittag (15 und 18 Uhr) steht die Sonne schon sehr tief. In den Stadien mit den riesigen Tribünen bedeutet das, dass ein Teil des Fussballplatzes im Schatten der Tribüne liegt. Und dieser Wechsel zwischen Schattenbereich und Sonnenbereich ist für die TV-Kameras Gift. Diese können den starken Helligkeitsunterschied nicht richtig aufzeichnen und wir zu Hause auf dem Fernsehbildschirm ärgern uns über das unschöne Bild. Daher hat die FIFA im Jahr 2006 auf Antrag der Produktionsfirma Host Broadcast Services entschieden, dass alle 64 WM-Spiele unter Flutlicht ausgetragen werden müssen. Egal zu welcher Tages- und Nachtzeit.
Ein ähnliches Problem hat man auch in der Frankfurter Arena mit der komplizierten Dachkonstruktion. Die Sonne wirft den Schatten der Metallstreben und des Videowürfels direkt auf das Spielfeld, was die TV-Zuschauer zu Hause irritiert. Deshalb wurde bei mehreren WM-Spielen das Dach zugefahren und die Sonne so ausgesperrt. Da hätte man ja auch gleich in einer Turnhalle spielen können, dann hätte man keinen Ärger mit der Natur. Oder die Architekten würden bei den Planungen mal mitdenken und nicht nur das ganze Stadion mit technischen Schnick-Schnack vollstopfen….
Stefko
Die Prodiktionsfirmen verlangen auch eine extrem hohe Helligkeit auf dem Platz, weil die Kameras (vor allem wohl bei HD) sehr lichthungrig sind. Deswegen ist teilweise auch bei einem Buli-Spiel mit leicht bewölktem Himmel von vorne herein das Flutlicht an – zu hell kann es wohl nicht sein 🙂