Die Serie A will streiken
Die italienische Serie A hat in diese Saison noch nicht wirklich viele Spiele absolviert und schon macht sie wieder große Schlagzeilen. Erst wird bekannt, dass trotz eines horrenden Schuldenberges, auf dem die italienischen Klubs sitzen, sie die magische Schallmauer von 1 Milliarde Euro für Spielergehälter durchbrochen haben und jetzt hat es nur einen einzigen Spieltag gedauert, bis die Spielergewerkschaft einen Spielerstreik angekündigt hat.
Grund dafür ist die Reform der Transfergesetze, die von allen Vereinen einstimmig beschlossen wurde. Die Spieler, um die es in dem neuen Transfermarktgesetz gehen wird, wurden natürlich nicht gefragt. Wo würde man denn da auch hinkommen, wenn man seine „Ware Fussballer“ auch noch nach seiner Meinung fragen müsste?!? Was aber haben die Vereine so dramatisches beschlossen, dass die Spieler fest entschlossen sind zu streiken? Das ist ganz einfach mit den neuen italienischen Transfergesetzen zu erklären. Die Spieler sollen weitgehend auf ihr Mitspracherechte bein einem Verkauf verzichten und einfach nur noch das tun, was der Verein beschlossen hat. Das ganze läuft bei einem Transfer dann so ab. Verein A will einen Spieler loswerden und kontaktiert für einen Transfer den Verein B. Der ist von spielerischen her ähnlich stark wie Verein A eingeschätzt und hat auch Interesse an dem Spieler. Die Modalitäten sind schnell geklärt, Verein B zahlt eine Ablöse an Verein A und zahlt dem Spieler das gleiche Gehalt, das er schon vorher bei Verein A bekommen hat. Läuft der Transfer in dieser Art ab, dann müssen die Vereine den Spieler nicht mehr fragen, ob er überhaupt wechseln will. Sie können ihn einfach verkaufen und er muss springen. Seine Arbeitgeber kann er also nicht mehr frei wählen und damit wäre er stark in seinen Rechten eingeschränkt. Es wird einfach über seinen Kopf hinweg entschieden, wo er zu spielen habe und genau das stinkt den Profis. Wer will denn schon über Nacht einfach mal ans andere Ende von Italien verkauft werden? Ach ja, weigern kann er sich schon, aber dann kann ihn der Verein für eine kleine Abfindung aus dem Vertrag kicken…
Eine letzte Chance gibt es noch, den Spielerstreik zu beenden. Am Montag soll die Reform offiziell vorgeschlagen werden und somit auch in Kraft treten. Sollten die Vereine durch die Streikandrohung abgeschreckt werden und die Reform zurückziehen, dann wäre alles gut. Dann würde in den nächsten Wochen in der Serie A alles ganz normal wie bisher weiterlaufen. Falls die Reform aber durchgeht wonach es derzeit aussieht, dann wird laut Gerüchten am 25. und 26. September ein erstes Streikwochenende durchgeführt werden. Die Leidtragenden sind die Fans, die Fussball sehen wollen, die Spieler die spielen wollen und die Funktionäre, die nur mit Fussball Geld verdienen. Im Grunde genommen verlieren bei einem Streik alle. Wenn jedoch nicht gestreikt wird, dann verlieren nur die Spieler…
Reinaldo Raggs
Ich werke selbst bei der DB und habe für die Arbeitseinstellung diese Zeit einige Schilder bezogen. Diese werde ich mit zum Streik nehmen.
Eric
Wie in dem Blog bereits steht. Der Spieler wird in der freien Wahl des Arbeitsplatzes stark eingeschränkt. Mich erinnert das an Sklavenhandel. Das wird niemals bei der EU durchgehen. Die Spieler müssen schlicht und einfach abwarten bis die EU-Kommission das auch mitbekommen hat
Frank
Unglaublich…Wer hat den diese Idee gehabt? Da kann man ja fast froh sein, dass es zum Profifußballer nicht gereicht hat 🙂
Josh
immer diese Italiener – der Fußball als Handelsware…