Die Hand Gottes von Philip Kerr
Wer bei den Worten „Die Hand Gottes“ an einen kleinen Argentinier denkt, ist sicher nicht verkehrt unterwegs. Was Maradona am Ball und mit seiner Hand veranstaltet hat, glänzte an Genie und Wahnsinn zugleich. Die Worte stehen aber seit diesem Jahr auch für das Buch „Die Hand Gottes“ des englischen Autoren Philip Kerr und was er hier wieder einmal zu Papier gebracht hat, finde ich persönlich genial. Schon im letzten Jahr war ich bei seinem Roman „Der Wintertransfer“ begeistert und ich hatte mich ernsthaft gefragt, ob es davon nicht eine Fortsetzung geben könnte. Allerdings war ich mir gleichzeitig sicher, dass das bei dem Stoff nicht möglich ist und deshalb war ich umso überraschter, also mir vor einigen Wochen der Fortsetzungsroman dazu in die Hände gefallen ist.
Im Mittelpunkt steht wie schon im ersten Teil Coach Scott Manson vom fiktiven englischen Klubs London City und wieder einmal muss der Ex-Fussballer und Ex-Sträfling seinen Verein aus der Scheiße holen. Diesesmal aber sind die Vorzeichen um einiges schwieriger, denn gleich mehrere Todesfälle treffen die Mannschaft und das Umfeld und noch dazu muss Scott Manson in Griechenland ermitteln. Dort sitzt er mit seiner Mannschaft fest, nachdem sein Starspieler Bekim Develi auf dem Platz verstorben ist und noch dazu eine Escortgirl aus dem Hafenbecken gefischt wird, die mit dem verstorbenen Spieler zuvor eine heiße Nacht verbracht haben soll. Irgendjemand aus dem Team oder dem Umfeld des Teams soll dafür verantwortlich sein glaubt die griechische Polizei, die gleichzeitig aber wegen eines Generalstreiks nicht wirklich ermitteln kann. Wäre dieser Teil nicht schon verworren genug, kommt auch noch ein dubioser Spielevermittler und sein Boss, der Milliardär und Ex-Mafiosi (?) Sokolnikow ins Spiel…
Das Buch ist wieder klasse geschrieben. Neben ein wenig Vulgärsprache, die dem Buch einen sehr authentischen Charakter verleiht, werden auch viele reale Spieler und Trainer aus der Premier League genannt. Allen voran der Name von Jose Mourinho, der zum Zeitpunkt der Erscheinung des Buches noch Trainer von Chelsea London war, kommt immer mal wieder vor und ich glaube, das wundert jetzt keinen echten Fussballfan, denn es fällt schnell auf, dass das Vorbild für den fiktiven Klub London City ein anderer londoner Fussballklub gewesen sein musste.
Diese kleinen realen Seitenhiebe machen das Buch um so besser, denn jeder Leser kann sich so besser in die Geschichte hinein versetzen. Dieses Prinzip hat mich im ersten Buch schon überzeugt und hier im vorliegenden Buch überzeugt mich das noch mehr.
 FazitÂ
Klasse Buch, sollte sich jeder Fan von Thriller und Krimibüchern unbedingt kaufen. Es würde mich nicht wundern, wenn die Bücher irgendwann verfilmt werden, denn die Story eignet sich in meinen Augen perfekt dafür. Von mir gibt es aber nicht ganz die Höchstpunktzahl, denn – ich wiederhole mich gerne – das Buch bietet zwar mehr als 90 Minuten Spannung und gehört für mich fast in die Kategorie Weltklasse - so wie einst Diego Armando Maradona – aber es fehlt im Gegensatz zum ersten Buch der Reihe („Der Wintertransfer„) ein klein wenig Spannung.  Trotzdem absolut empfehlenswert…
Wertung:Â 7,5/10
Seiten:Â 397
Erscheinungsjahr:Â 2016
Bezug:Â Amazon