Deutsche WM-Helden im Portrait
Drei Mal war Deutschland bisher Weltmeister. Bei unzähligen Weltmeisterschaften waren unsere Jungs mit dabei und bei eigentlich jedem Turnier wurden Helden geboren. Egal ob es aber ein spielentscheidender Sprint über das halbe Spielfeld wie der von David Odonkor bei unserem „Sommermärchen 2006“ war oder ob Andreas Brehme 1990 den Elfmeter im Finale genau neben den Pfosten platzierte und uns damit zum Weltmeister machte. Bei großen Turnieren werden Helden geboren, aber es gibt nicht nur die offensichtlichen Helden, die sowieso im Vordergrund stehen, sondern es gibt auch noch die stillen Helden wie Paul Steiner oder Erich Deuser. Ohne die Spieler im Hintergrund und ohne die Masseure und Ärzte wäre es nie möglich, große Erfolge zu feiern und genau deshalb sind die auch Helden – vielleicht sogar die größeren!
In dem Buch „Helden – 50 deutsche WM-Legenden“ von Sascha Theisen werden hauptsächlich die Protagonisten vorgestellt, die sich meistens sowieso mit Ihren Toren oder Ihren technischen Kunststückchen in den Vordergrund spielen. Aber gleichzeitig werden in dem Buch immer wieder Portraits von stillen Helden eingestreut, von den Malochern genauso wie von den nie aufmuckenden Ersatzbankspielern. Erwähnenswert ist auch, dass sogar Masseure und WM-Reporter einen Platz in dem Buch bekommen haben. In meinen Augen auch vollkommen zu Recht, denn ohne sie läuft eine WM halt einfach nicht. Und wer sich jetzt fragt, wieso sogar Reporter in dem Buch der deutschen WM-Helden vorgestellt werden, muss nur daran denken, dass dies hier die persönliche Legendenliste von Autor Sascha Theisen ist und für Ihn eben ein Reporter, der die Stimmung ins heimische Wohnzimmer transportieren muss, ebenfalls ein Held ist. Für mich übrigens auch, denn ein guter Reporter macht eine Spiel einer Weltmeisterschaft immer zu etwas ganz Besonderem. Damit kann er den Fans zu Hause ein richtig gutes Zusammengehörigkeitsgefühl vermitteln und so eine Einheit zwischen Fans und Mannschaft schaffen. Perfekt, genau das ist sein Job und deswegen kann auch ein Reporter eine Legende oder ein Held sein.
Die Heldenkategorien im Buch „Helden – 50 deutsche WM-Legenden„
Helden der Momente
Die echten Chefs
Die Knipser & Bomber
Die Herrscher des Rasens
Die personifierte Turniermannschaft
Die deutschen Diegos und Flankengötter
Die Künstler des Mikrofons
Die Malocher
Die Unbezwingbaren
Die Meistermacher
Die „falschen“ Entscheider
Die einzelnen Personen in diesem Buch werden kurz und knapp, dafür aber umso amüsanter mit Ihren WM-Heldentaten vorgestellt. Dazu gibt es auch noch schöne Bilder von den jeweiligen Turnieren, die sofort dafür sorgen, dass man mittendrin ist in der jeweiligen Weltmeisterschaft. Abgerundet wird jede kurze Story durch ein paar Zeilen Statistik, die aber ganz und gar nicht überflüssig sind, sondern sie sorgen bei uns für den nötigen Durchblick. Das ist auch unbedingt nötig, denn die ersten Helden hat Autor Sascha Theisen für sich schon bei der WM 1934 entdeckt und wer die Spieler von damals überhaupt mit dem Namen kennt, muss schon ein fussballverrückter sein.
 FazitÂ
Sascha Theisen schafft es wieder einmal, ein verdammt gutes Buch über Fussball zu schreiben. Wortgewandt, witzig und doch auch mit einer Prise Nüchternheit geschrieben vermittelt er uns anhand seiner persönlichen WM-Helden sehr schnell einen guten Ãœberblick über die deutsche WM-Geschichte. Grandios und deshalb ist das Buch für die eigene WM-Vorbereitung fast schon unverzichtbar. Deshalb gibt es hier in meiner Bewertung auch sehr viele Punkte und eine Kaufempfehlung…
Wertung: 8/10
Seiten: 170
Erscheinungsjahr: 2013
Bezug:Amazon