An das Karlsruher Tiefbauamt…
Der Sportkommentar aus Karlsruhe, durchlesen und lachen…übrigens wer es nicht gerafft hat, Harald Linder ist ein Reporter des Karlsruher Kuriers.
Sehr geehrte Damen und Herren des Karlsruher Tiefbauamtes,
gestatten Sie, dass ich mich in meiner Eigenschaft als Platzwart des SC Freiburg an Sie wende, da ich mir von Ihnen einen kompetenten und hilfreichen Rat erhoffe. Wie ich gehört habe, ist es Ihnen gelungen, den Platz im Karlsruher Wildparkstadion in einen Zustand zu versetzen, der den Spielfluss einer Mannschaft so gravierend unterbindet, dass ein Team wie beispielsweise der KSC seine Spielkultur dort nicht mehr zum Tragen bringen kann. Hut ab!
Ich habe nun das Problem, dass unser Platz in Freiburg, was seinen Rasen anbelangt, zu den besten Plätzen in Deutschland gehört. Das war zu der Zeit als der SC Freiburg noch guten Fußball spielte, auch immer von Vorteil. Wie Sie aber wissen, geht es bei uns aber mittlerweile nicht mehr darum, dass der Ball gut durch die Reihen läuft. Vielmehr geht es darum, dass wir mit allen Mitteln versuchen müssen, nicht noch weiter in der Tabelle abzurutschen. Dazu brauchen wir keinen schönen Fußball zu spielen, sondern müssen punkten, egal wie.
Jetzt habe ich allerdings die Befürchtung, dass der KSC eben diese Spielweise, die einst auch den SC Freiburg auszeichnete, bei uns so praktiziert, dass dies durchaus zu einem Erfolg für den KSC führen könnte. Deshalb möchte ich gerne auf Ihre Erfahrung zurückgreifen, um auch unseren Platz in einen Zustand zu versetzen, der keine Ballkontrolle und schon gar kein gepflegtes Kurzpassspiel ermöglicht. Deshalb wäre meine herzliche Bitte an Sie, dass Sie mir vielleicht Ihr Rezept zukommen lassen können, wie man einen Platz in einen für den KSC unbespielbaren Zustand herrichtet. Meine Telefon- und Fax-Nummer finden Sie auf unserer Homepage. Ich wäre Ihnen über diese unbürokratische Amtshilfe außerordentlich verbunden. Mit (hoffentlich) sandigen Grüßen verbleibe ich ergebenst
Ihr Platzwart des SC Freiburg
i. A. Harald Linder
Quelle: Der Kurier (kostenlose Karlsruher Wochenzeitung)