Der Titelverteidiger und die WM danach
Die Italiener haben es kräftig verpatzt und ich kann mir eine gewisse Schadenfreude nicht unterdrücken. Sie sind schon in der Vorrunde ausgeschieden, und das als noch amtierender Weltmeister und selbst ernannter Favorit. Nun gut, von der Favoritenrolle hat man bei den alten Männern aber schon mal gar nichts gesehen, von einem Weltmeister aber auch nicht. Wie ist das jetzt aber, gab es in der Vergangenheit schon öfters Titelverteidiger, die gnadenlos und ohne jegliche Chance ein Turnier bestritten haben? Ich habe mir das mal näher angeschaut und bin zu dem Ergebnis gekommen, die Italiener sind nicht allein.
Das Abschneiden der Titelverteidiger bei der Weltmeisterschaft:
Jahr | Titelverteidiger | Abschneiden |
1930 | – | – |
1934 | Uruguay | nicht teilgenommen |
1938 | Italien | Weltmeister |
1950 | Italien | Vorrunde |
1954 | Uruguay | Platz 4 |
1958 | Deutschland | Platz 4 |
1962 | Brasilien | Weltmeister |
1966 | Brasilien | Vorrunde |
1970 | England | Viertelfinale |
1974 | Brasilien | Platz 4 |
1978 | Deutschland | 2. Finalrunde |
1982 | Argentinien | 2. Finalrunde |
1986 | Italien | Achtelfinale |
1990 | Argentinien | Platz 2 |
1994 | Deutschland | Viertelfinale |
1998 | Brasilien | Platz 2 |
2002 | Frankreich | Vorrunde |
2006 | Brasilien | Viertelfinale |
2010 | Italien | Vorrunde |
Und was sehen wir in dieser Tabelle? Titelverteidiger Italien hat sich mit dem frühen Ausscheiden einen neuen Rekord gesichert. Noch nie hat ein Titelverteidiger das Kunststück geschafft, zwei Mal in der Vorrunde zu scheitern. Für die Italiener war es nach dem frühen Aus bei der WM1950 jetzt eben das Zweite Mal. Herzlichen Glückwunsch dazu, wenigstens etwas habt ihr damit bei der WM2010 in Südafrika gewonnen…