Die Wissenschaft sagt, der Meister steht schon fest!
Wenn die Wissenschaft spricht, dann haben wir kleinen Pimpfe immer ruhig zu sein. Ob das aber diesesmal auch so ist, wage ich zu bezweifeln, denn wenn sich Professoren, Doktoren und andere Gelehrte beim Fussball einmischen, dann haben sie entweder einen neuen Ball erfunden oder sie betätigen sich als Wahrsager. In diesem Fall kann man das alles getrost zweiterem zurechnen, anders kann man ich solche „wissenschaftlich fundierten“ Aussagen doch nicht bewerten. Konkret geht es um die Vorhersage von Prof. Andreas Heuer von der Universität Münster Physik, nebenbei mal schnell ausgerechnet hat, wer denn dieses Jahr deutscher Meister wird. Ãœberraschend ist sein Ergebnis nicht, denn bei ihm sieht seine Endtabelle ähnlich aus wie die derzeitige Bundesligatabelle nach dem 25. Spieltag. Ob das Zufall ist oder ob er die ultimative Methode für die Meisterschaftsberechnung gefunden hat?
Die utlimative Meisterschaftsendtabelle 2009/2010 nach Prof. Heuer (in Klammer die prozentuale Wahrscheinlichkeit)
- FC Bayern München (67%)
- Bayer 04 Leverkusen (19%)
- FC Schalke 04 (14%)
Nun ja, die Bayern werden also Meister werden. Eine Ãœberraschung ist das jetzt nicht gerade und im Normalfall kann ich auch aus dem Bauch heraus mit einer 70%igen Wahrscheinlichkeit schon vor dem 1. Spieltag vorhersagen, dass die Münchner am Ende oben stehen werden. Das soll seine theoretischen Berechnungen jetzt aber nicht schmmälern, was mich aber mehr stört ist seine Aussage über geschossene Tore und das Punktekonto.
Der Wert ist etwas höher als beim Zweitplatzierten, weil Bayer mit 29 eine bessere Tordifferenz hat als Schalke mit 21. Die Differenz von geschossenen und kassierten Toren erweist sich für Vorhersagezwecke als grundsätzlich aussagekräftiger als das Punktekonto. (Prof. Andreas Heuer von der Universität Münster)
Man hört doch oft den Spruch, mit Toren gewinnt man Spiele, mit der Abwehr die Meisterschaft! Das hat der liebe Prof. Heuer aber hier irgendwie nicht berücksichtigt, vielleicht sollten wir ihm da mal das Beispiel von Otto Rehagels Griechen ans Herz legen, die mit ihrer Defensivtaktik bei der Europameisterschft 2004 ja doch äußerst erfolgreich waren. Für mich ist es ganz klar, dass man Fussballspiele nicht vorhersagen kann und auch nicht berechnen kann. Es gibt immer noch so viele Punkte wie die Taktik, wie äußere Einflüsse, Trainerwechsel oder einfach nur ob ein Spieler einen guten Tag hat und das kann Spiele und auch Meisterschaften entscheiden. Und natürlich sind es genau diese nicht vohersehbaren Punkte, die das Spiel für uns immer wieder aufs neue spannend machen…
Wer hat außerdem noch Chancen unter die ersten Drei in der Saison 2009/2010 zu kommen?
- Hamburger SV (10%)
- Borussia Dortmund (0,3%)
Professor Heuer ist Dortmund-Fan und deswegen hat er auch seine Lieblingsmannschaft noch einmal etwas genauer unter die Lupe genommen. Er ist sich eigentlich ziemlich sicher, dass seine Lieblingsmannschaft nicht auf den ersten Drei Plätzen zu suchen hat, allerdings glaubt er auch zu wissen, dass in der nächsten Saison im Westfalenstadion mit 90%iger Wahrscheinlichkeit wieder internationaler Fussball zu sehen sein wird…
Wenn Dortmund 17 der noch zu vergebenden 27 Punkte holt, sollte das Ziel mit 90 prozentiger Wahrscheinlichkeit auch gelingen. (Professor Heuer glaubt, das der BVB unter den ersten fünf am Ende der Saison stehen wird)
Eine Sache hat er auch noch ausgerechnet und damit wohl keiner gerechnet. In seinem Rechenmodell steigt der aktuell Tabellenletzte Hertha BSC Berlin mit einer 96%igen Wahrscheinlichkeit ab.