Was ist wichtiger…Geld oder Glück?
Sebastian Deisler hat ein Buch geschrieben und hat nun öffentlich mit seiner Vergangenheit aufgeräumt. Für viele Kritiker war das wieder einmal der Anlass, ihn mit Vorwürfen und Spott zu konfrontieren. Wieso beklage er sich, er habe doch richtig viel Geld verdient, er war beliebt in der Öffentlichkeit und er konnte ja einem lockeren Beruf nachgehen. Ein wenig Fussballspielen, mehr war das ja nicht, oder?
Vergiss nicht – man braucht nur wenig, um ein glückliches Leben zu führen. (Marc Aurel, römischer Kaiser)
Was viele aber nicht bedenken ist, dass Geld und Beliebtheit alleine nicht glücklich macht. Glück empfindet jeder Mensch anders und niemand kann einem das Glück aufzwingen. Die einen macht es glücklich, wenn sie nur an einem Samstag Nachmittag ein Fussballspiel sehen können, andere jedoch sind glücklich wenn sie einen Haufen Geld auf dem Konto haben. Und wieder andere haben dieses spezielle Glücksgefühl, wenn sie Sex haben oder einfach nur etwas spitzenmäßig Gutes gegessen haben. Für Sebastian Deisler bedeutete es jedoch, dass er keinen Fussball mehr spielen musste, nicht mehr im Rampenlicht stehen musste, keinen Stress mehr hatte und endlich wieder alles gut konnte was er wollte.
Gott, was ist Glück? Eine Grießsuppe, eine Schlafstelle und keine körperlichen Schmerzen, das ist schon viel. (Theodor Fontane, Dichter)
Glück, ein entscheidender Faktor im Leben, ohne die Ausschüttung der Botenstoffe Dopamin und Serotonin, die Glücksgefühle auslösen, geht es einfach nicht. Ohne Glück sgefühle ist das ganze Leben umsonst, man fühlt sich einsam, verlassen und depressiv. Sebastian Deisler hat das alles am eigenen Leib erfahren müssen, er hat nicht mehr gewusst, wie es weitergehen sollte. Und er hat, wenn auch reichlich spät, einen Schlußstrich gezogen, hat den unglücklichen Teil seines Lebens hinter sich gelassen, hat seine Depressionen in den Griff bekommen und hat sich wieder ein Leben gesucht, das ihn glücklich macht.
Glück bedeutet die Abwesenheit von Unglück. (Arthur Schopenhauer, Philosoph)
Ich finde es höchst respektabel, wie er sein Leben wieder in den Griff bekommen hat. Ich finde es auch höchst respektabel, dass er sich nicht von den Gesetzen des Fussballs weiterhin hat sein Leben diktieren lassen und dass er sich nicht hat noch weiter kaputt machen lassen. Ich finde, uns allen sollte das Mahnung genug sein, dass im Profifussball etwas falsch läuft.
Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge. (Wilhelm Busch, Dichter und Zeichner)
Wer sich genauer für die Gedanken von Sebastian Deisler interessiert und seinem Streben nach dem Glück, der sollte sich sein Buch „Zurück ins Leben“ in einem ruhigen Moment zu Gute führen. Es lohnt sich…
Pingback: Robert Enke, du wirst mir fehlen! - Fritten, Fussball & Bier
Pingback: Michael Rosentritt & Sebastian Deisler: Zurück im Leben - Fritten, Fussball & Bier
Frittenmeister
Vielleicht hätte ich oben „Stammtischkritiker“ schreiben sollen…ich hab aber tatsächlich am Wochenende auch in einer Zeitung einige Gedanken in diese Richtung gehört. Wieso muss er sich beklagen, ihm geht es doch (finanziell) deutlich besser als vielen anderen hier in Deutschland! Da kann man doch die Probleme herunterschlucken oder?
Oliver Fritsch
Wer hat denn Deisler mit Spott überzogen?