Die Liga braucht faire Preise für Fans.
Die Deutsche Fußball Liga hat die Schnauze jetzt wohl langsam auch mal voll. Das wird auch auch Zeit, denn das Thema „Weiterverkauf von Tickets“ nervt uns alle…Anders gesagt, es wird seit Jahren herumgeeiert, dass einem die Worte fehlen. Anders ausgedrückt: Der Zweithandel mit Stadiontickets ist in Deutschland seit vielen Jahren harmlos ausgedrückt nicht ganz so einfach und das wird auf absehbare Zeit wohl auch so bleiben. Selbst wenn die DFL wie jetzt angekündigt alles neu regeln möchte und alles verbessern möchte, glaube ich nicht daran, dass jetzt auf einmal alles gut wird. Dafür ist im Markt mit der Zweitverwertung der Tickets einfach zu viel Geld zu verdienen und Firmen wie z.B. <<< zensiert >>> werden jetzt nicht einfach ihr Geschäft einstellen, weil die DFL das so haben möchte (und weil viele Fans damit unglücklich sind). Der Schwarzmarkt vor den Stadien übrigens auch nicht, aber der ist heute vor manchen Bundesligastadien so krass professionalsiert worden, dass man auch diese Strukturen durch ein paar neue Richtlinien und Vorgaben nicht wird stoppen können. Und doch hoffen viele Fans darauf, dass die DFL doch etwas verbessern kann, denn es gibt genügend Fans, die ab und zu mal einen Platz in einem Stadion ergattern wollen.
Wir haben eine Umfrage unter den 36 Profiklubs gestartet. Demnach sieht die Mehrheit die Notwendigkeit, über eine zentrale Zweitmarktlösung nachzudenken. (Andreas Rettig, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), dem Handelsblatt)
Noch im Januar soll jetzt eine neu geschaffene Projektgruppe Regeln für den Weiterverkauf von Tickets erarbeiten. Damit soll dann der überteuerte Schwarzmarkthandel auf allen Plattformen der Nährboden genommen werden und gleichzeitig der „legale“ Handel mit Zweittickets in richtige Bahnen gelenkt werden. Bisher allerdings hatten vor allem die Vereine etwas gegen eine allgemein gültige Regelung , denn viele Clubs hatten Exklusivverträge mit Zweitvermarktern abgeschlossen.
Wir können den Fans die Ticketweitergabe nicht immer nur verbieten, ohne dauerhaft eine Alternativlösung anzubieten. (Carsten Cramer, Marketingdirektor von Borussia Dortmund)
Der Arbeitskreis soll schon bis zum Sommer umsetzbare Ergebnisse vorlegen. Ob die Herren von der DFL da auch auf so naheliegende Vorschläge kommen werden, dass Tickets einfach nur noch zum Nennwert verkauft werden dürfen. Oder maximal 5% auf den Originalpreis aufgeschlagen werden dürfen? Das wäre mal ein Vorschlag, den viele Fans sicher gut heißen würden und den viele Vereine verfluchen würden, denn die Exklusiv-Zweitvermarkter der Vereine zahlen zum Teil mehrere Hundertausend Euro für diese Rechte. Das sind natürlich Einnahmen, die die Vereine gerne nehmen…
Wenn es eine überzeugende zentrale Ticketbörse gäbe, wäre dies ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung des Schwarzmarkts. (Andreas Rettig, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga)
Was aber will man jetzt machen? Will die DFL vielleicht ein eigenes Portal für die Zweitverwertung schaffen? Wie aber erklärt man den Vereinen, dass sie jetzt kein Geld mehr aus dieser Verwertungsnummer bekommen? Oder sucht man eine Alternative? Dabei stellt sich aber eher die Frage, ob es überhaupt eine Alternative zu der Preisdeckelung gibt? Vermutlich nicht und genau deswegen sitzt der Arbeitskreis „Zweitverwertung“ jetzt schon in der Zwickmühle, denn am Ende ist immer jemand sauer. Entweder die Fans…oder die Vereine….
Wir halten es daher wie Andreas Rettig, den Geschäftsführer der Deutschen Fussball Liga. Er gibt zumindest schon mal eine klare Zielsetzung und die finde ich im Ansatz schon mal ganz richtig…
Die Liga braucht faire Preise für Fans. (Andreas Rettig, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga)
Frittenmeister
Was sonst J.Hofman, was sonst! Gewinnmaximierung ist alles und auch ein Verein wird bei Mehreinnahmen nicht nein sagen. Schließlich muss die Bundesliga finanziert werden, das Stadion unterhalten werden und die Mannschaft verstärkt werden. Kurz gesagt, alles kostet Geld und egal ob Verein, GmbH oder Aktiengesellschaft, alle haben das gleiche Ziel. Mehr Einnahmen generieren und damit sportlich Erfolg haben.
J Hofmann
Ich halte in diesem Zusammenhang die Positionierung der Clubs für etwas gelinde ausgedrückt zweifelhaft. In der Öffentlichkeit stellen sich die Clubbosse als Volksvertreter hin, gleichzeitig schließt man die beschriebenen Verträge ab, die Ticket Preise nach oben treiben. Wenn es sich um klassische Unternehmen in der Privatwirtschaft handeln würde, dann könnte man die Unterstützung bei der Fan-Abzocke noch verstehen, bei Vereinen (egal ob die Clubs legal als Vereine oder Kapitalgesellschaften geführt werden) sollte man aber doch davon ausgehen dürfen, dass diese im Interesse der Mitglieder und Fans geführt werden. Ob die Liga hier über die Clubs „drüberfährt“ und ihnen ein Model aufdrückt, dass denen nicht behagt darf stark bezweifelt werden. Schließlich ist auch die Liga nicht viel mehr als die Summe der Clubs, sodass man auch hier im Interesse der Vereine entscheiden dürfte. Und deren oberstes Ziel ist scheinbar die Gewinnmaximierung
Pingback: #Link11: Bundesliga Pur | Fokus Fussball