Die gute Nachricht ist, dass Fussballspiele im Grünwalder Stadion weiterhin gesichert sind. Der Münchner Stadtrat will das Stadion jetzt sogar soweit aufpeppen lassen, dass dort in den nächsten Jahren weiterhin Regionalligafussball und 3. Liga-Fussball gespielt werden kann. Um allerdings alle Auflagen erfüllen zu können, hat der Stadtrat in einer Sitzung in der vergangenen Woche beschlossen, 800.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Dieses Geld soll jedoch nicht in große Revonierungsarbeiten gesteckt werden, sondern damit soll hauptsächlich an der Sicherheit gearbeitet werden und alle Auflagen für die 3.Liga erfüllt werden.

Wenn wir weiterspielen wollen, müssen wir die Auflagen erfüllen. (Josef Tress,Vize-Chef im Münchner Schul- und Sportreferat)

Eigentlich wollte die Stadt das alterwürdige Stadion schon lange abreißen lassen, doch massive Proteste sorgten immer wieder dafür, dass potentielle Investoren für das Gelände absprangen („nicht optimale Verwertungsbedingungen“). Jetzt hat man jedoch bei der Stadt München noch eine andere Erkenntnis erlangt. Sollte das Stadion nämlich irgendwann abgerissen werden, dann würden die Jugend- und Amateurmannschaften des FC Bayern München und des TSV 1860 München schlichtweg Regionalliga bzw. 3. Liga bekommen würden.

Es ist nicht möglich, eine Ersatzspielstätte bis 2010 zu schaffen. (Christine Strobl, Bürgermeisterin der Stadt München)

Daher hat die Münchner Stadtteilbürgermeisterin Christine Strobl den Vereinen nun in Aussicht gestellt, dass der Spielbetrieb in dem alten Stadion an der Grünwalder Stadion bis 2018 weitergehen könnte. Für viele Fans geht damit die Sonne wieder ein Stückchen weiter auf. Erst wird der Abriss um mindestens 10 Jahre hinausgezögert, jetzt soll dort sogar auch weiterhin guter Fussball zu sehen sein. Und das alles nur, weil die neue 3.Liga ihren Schatten weit vorauswirft. Um nämlich dort die Lizenz zu bekommen, schreibt die DFL ein Stadion mit mindestens 10.000 Plätzen vor. Und in dieser Größenordnung sieht es in München ja ziemlich mau aus, ja man könnte fast sagen, das Grünwalder Stadion hat in diesem Bereich fast schon ein Monopol. Ja klar, es gibt noch das Olympiastadion und die Allianz Arena, aber bei ca. 1000 Zuschauern pro Amateurspiel ist es schlichtweg zu teuer, in so einem großen Stadion zu spielen. Also bleibt nur das Grünwalder Stadion und damit ist der Abriss (wenn man 3.Liga-Fussball in München sehen will) vom Tisch.

Ãœbrigens wurde jetzt auch bekannt, dass die Stadt München dem FC Bayern München die Erlaubnis zum Bau eines Ministadions (mit eben diesen 10.000 Plätzen) an der Säbener Strasse verweigert hat. Gleichzeitig sucht die Stadt aber auch schon mal nach einem geeigneten Gelände, um selber ein kleines Stadion zu bauen. Bisher hat sich noch kein Standort in München finden lassen, jedoch wurde schon einmal ausgerechnet, wie teuer der Bau sein würde. Ganze 17 Millionen Euro müsste der Steuerzahler für ein neues Stadion hinlegen, zum Vergleich zahlt man zur neuen Saison ganze 800.000 Euro, um das Stadion zu erhalten und weiterhin im Spielbetrieb zu halten.

Also, es sieht immer besser aus für den Erhalt des Grünwalder Stadion! Der Spielbetrieb ist noch lange gesichert und in dieser Zeit heißt es, ein Nutzerkonzept für das Stadion auszuarbeiten und die Stadt dazu zu drängen, das Stadion komplett zu renovieren. Zeit genug ist dafür ja jetzt erst mal da…

Quelle: www.merkur-online.de