Verliert Brasilien die WM 2014 noch an die USA?
Meine Damen und Herren! Was ist ein unmißverständliches Zeichen dafür, dass die nächste Weltmeisterschaft näher kommt? Die Antwort dafür ist reichlich einfach und ihr werdet Euch gleich an den Kopf langen, wieso ihr da nicht selber draufgekommen seid. Und damit kommen wir zur Antwort: FIFA-Präsident Sepp Blatter verkündet der Weltöffentlichkeit, dass die anstehende Weltmeisterschaft stark gefährdet ist, weil der Gastgeber irgendetwas nicht auf die Reihe bringt. Meistens kritisiert er den Zustand der Stadionbaustellen oder die fehlende Infrastruktur. Diesesmal jedoch liegt der Fall etwas anders, denn Sepp Blatter hat keine Probleme mit den Bauarbeiten für die WM 2014 in Brasilien, sondern ein hat ein Problem mit seiner natürlichen Autorität. Und auf die hören die gastgebenden Brasilianer nicht wirklich…
Die natürliche Autorität von Sepp Blatter heißt übrigens mit so ganz nebenbei auch Geld und genau hier haben es die Brasilianer als Ausrichter der Weltmeisterschaft 2014 gewagt, ihn anzugreifen. Die Regierung höchstpersönlich hat ein neues Gesetz vorgelegt, dass Zuschauer, die nachweislich älter 65 Jahre sind, eine Ermäßigung von 50% auf ihre Eintrittskarte bekommen. So etwas geht in den Augen der FIFA natürlich gar nicht, denn das ist ja der Profit der FIFA, der hier flöten geht. Zwischen 2007 und 2010 hat man bei der FIFA nur 452 Millionen Euro Gewinn gemacht und ihr werdet sicher alle verstehen, dass der Weltverband am Hungertuch nagt. Da kann man also nicht einfach so die Zuschauereinnahmen verschenken, das geht einfach nicht. Und Almosen gibt man bei der FIFA auch nicht, aus Prinzip, denn das würde ja etwas von der natürlichen Autorität kosten und davon kann man nun mal wirklich nichts abgeben.
So ganz nebenbei gibt es es noch ein paar weitere Streitpunkte. Natürlich geht es auch hier ums Geld, um was denn sonst. Die Brasilianer haben zum einen nicht autorisierten TV-Kanälen erlaubt oder zumindest nicht ausdrücklich verboten, über die WM 2014 zu berichten und zum anderen wurde das Strafmaß für Produktpiraterie deutlich gesenkt. Die FIFA hat hier natürlich wieder ganz klar Angst um ihre Einnahmen, denn es könnten ja die TV-Rechte an Exklusivität verlieren und damit beim Verkauf nicht mehr so viel wert sein wie gewohnt. Ein weiterer Streitpunkt ist die Markenpiraterie. Zur Weltmeisterschaft könnten viele gefälschte Produkte den Markt in Brasilien überschwemmen, denn die Regierung kümmert sich in den Augen der FIFA nicht wirklich richtig um dieses Verbrechen. Eigentlich halten sich die Brasilianer aus diesem Thema fast komplett raus und haben jetzt sogar das Straßmaß für Verbrechen dieser Art noch einmal deutlich gesenkt. Dadurch werden viele falsche Trikots, Schals und Shirts während der WM verkauft werden und daran verdient die FIFA natürlich nichts.
Das sind alles gute Gründe, die eindeutig zeigen, dass Brasilien nicht demütig genug für eine Fussballweltmeisterschaft ist. Aber egal, die werden schon noch einlenken, denkt man sich bei der FIFA und fängt einfach mal an, ein paar (leere) Drohungen auszusprechen. Und so passiert eben genau das, was irgendwie immer passiert: Die FIFA will dem Gastgeberland die WM entziehen und kurzfristig damit in die USA gehen, denn dort hat man einen wunderbaren und immer bereiten Ersatzausrichter an der Hand. Jetzt habt ihr sicher grad ein Déjà -vu-Erlebnis, oder? Kein Wunder, schon vor dem letzten WM-Turnier, der WM 2010 in Südafrika, wurde x-mal gedroht, das Turnier kurzfristig in die USA oder nach Deutschland zu geben, wenn man nicht schnell alle Forderungen der FIFA erfüllen würde. Anscheinend hat die Drohung zur WM in Südafrika gewirkt, denn das Turnier hat bekanntlich ja dort stattgefunden. Ob sich allerdings die Brasilianer auch soooooooo schnell einschüchtern lassen werden wie die Südafrikaner? Wohl eher nicht, aber irgendwie ist es auch egal und das wissen auch alle, denn wer immer nur leere Drohungen ausspricht – sei es man wolle den korrupten Saustall FIFA aufräumen oder man werde die gastgebenden Nationen infrastrukturell und kulturell dauerhaft weiterentwickeln – dem glaubt man irgendwann einfach nicht mehr.
Eines scheint dennoch sicher. Die WM 2014 wird in Brasilien stattfinden und die FIFA wird am Ende wieder höchst zufrieden sein. Und wir haben uns wieder einmal komplett umsonst aufgeregt und hätten uns den Artikel hier auch sparen können. Na dann ist doch alles wie immer…
Quelle: america.infobae.com