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Sind Sponsorengelder oder TV-Gelder wichtiger für die DFL? - Fritten, Fussball & Bier
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Fritten, Fussball & Bier / Geld regiert die Welt!  / Sind Sponsorengelder oder TV-Gelder wichtiger für die DFL?

Sind Sponsorengelder oder TV-Gelder wichtiger für die DFL?

Vor ein paar Tagen haben wir Euch etwas von den Umbauplänen der Deutschen Fussball Liga (DFL) bezüglich der TV-Rechte erzählt. Kerngedanke der DFL ist natürlich eine Steigerung der Erlöse und das kann man ihrer Meinung nach nur durch Exklusivität erreichen. Also soll die Zusammenfassung des Spieltags, für uns bekannt als die Sportschau, im Free-TV wegfallen und ins Internet verschoben werden. Kluger Schachzug dachten sich die DFL-Verantwortlichen, so kommt die gleiche Kohle für die Free-TV Rechte herüber und gleichzeitig bekommen wir richtig Asche für die Internetrechte. Und das Pay-TV-Angebot wirkt für die Kunden…tschuldigung für die Fans, noch exklusiver  und attraktiver und da kann man dann ja auch noch mehr Geld verlangen. Finanziell gesehen gut gedacht von den DFL-Managern, nur haben sie zwei Sachen nicht bedacht. Zum einen werden die Free-TV-Rechte bei weitem nicht mehr so interessant sein für ARD, ZDF & Co und daher auch die Preise für dieses TV-Rechtepaket stark fallen und zum anderen sind die Sponsoren der Vereine und auch der DFL-Bundesliga – sagen wir mal – leicht angepisst,  was in Zukunft auch weniger Einnahmen erwarten lässt.

Ich glaube nicht daran, dass ein Online-Angebot über eine ähnlich hohe Reichweite verfügen wird wie eine Ausstrahlung im Free-TV. (Harald Scherer, Verantwortlicher für Sponsoring bei der Brauerei Krombacher, im Interview mit dem Handelsblatt)

Für die Sponsoren in der Bundesliga zählt nur eines. Sie wollen ihre Firma bzw. ihr Produkt der Öffentlichkeit präsentieren und wenn man dafür schon einige Millionen im Jahr zahlt, dann sollen das bitte auch möglichst viele Leute sehen können. Mit der Sportschau waren daher alle glücklich, denn die Reichweite und die Einschaltquoten haben gestimmt, das Zielpublikum auch und überhaupt war man oft bei den Fans zu Hause im Wohnzimmer zu sehen. Das aber soll dann nicht mehr so richtig möglich sein mit der Internet-Sportschau, denn dort erwarten die Sponsoren weniger Zuschauer, eine kleinere Reichweite und noch dazu wird das falsche Zielpublikum für sie angesprochen. Wenn jetzt das Argument kommt, man hätte ja noch das ZDF Sportstudio um 23 Uhr, dann winken sowieso alle ab. Zu diesem Zeitpunkt sind die ganz jungen Fans schon im Bett und die etwas älteren jungen Fans in der Disco.  Genau dieses Publikum will man aber erreichen, schließlich sind die Käuferschicht der Zukunft und damit ein wichtiger künftiger Absatzmarkt für die Firmen und Sponsoren. Daher ist klar, dass einige Sponsoren – falls sich das Modell durchsetzt – in Zukunft weniger Geld in die Vereine und in die DFL pumpen werden.

Als Sponsor müssen wir dann neu darüber nachdenken, wie viel unsere Verträge mit den Vereinen bei geringerer Reichweite noch wert sind. (Harald Scherer, Verantwortlicher für Sponsoring bei der Brauerei Krombacher, im Interview mit dem Handelsblatt)

Harald Scherer steht mit seinen Bedenken nicht alleine da. Die S20, die Vereinigung der wichtigen und großen Sponsoren der Bundesliga, hat einen ähnlichen Standpunkt wie der Sponsoringverantwortliche von Krombacher bezogen. Nur will man erst noch abwarten, wie sich die Rechtevergabe wirklich entwickelt und im Vorfeld dazu bei der DFL auf die Problematik ausdrücklich hinweisen.

Irgendwie scheinen die $$$-Zeichen in den Augen der DFL-Manager langsam wieder zu verblassen. Mit solchen Problemen hatte man wohl nicht gerechnet und  daher auch nicht in die Berechnungen mit einbezogen. Jetzt aber werden sie nochmal einmal nachrechnen. Rentiert sich das neue Rechtemodell wirklich? Machen wir am Ende damit vielleicht sogar weniger Kohle als mit dem alten? Oder kann man die Sponsoren vielleicht doch irgendwie überzeugen, dass das ganze ja so sinnvoll ist? Fragen über Fragen, die wir Fans nicht klären müssen, die wir aber grinsend und mit Schadenfreude verfolgen. Für uns kann alles bleiben wie es ist, so gefällt es uns und so leben wir gerne…

Quelle: Handelsblatt

Toby

Servus, ich bin der Frittenmeister. Den Blog habe ich 2006 nach der WM in Deutschland gegründet, einfach weil ich meiner Leidenschaft, dem Fussball, mehr Zeit widmen wollte. Und was ist da besser dazu geeignet als ein Blog, wo man immer viel Hintergründe recherchieren muss. Passt perfekt oder? Verein: SV Wacker Burghausen

3 Comments
  • Dominik

    @FussballKenner,

    da kann ich dir nur zustimmen. Leider steht oft das Geld im Vordergrund. Denkt man daran, dass Fussball die Volkssportart Nr. 1 ist, sollte mehr für die Fans getan werden. Ich hoffe, dass Sportschau, Bayern1 mit Heute im Station usw. für alle Fans erhalten bleiben.

    Grüße,
    Dominik

    8. Juli 2011 at 23:04
  • Hanse

    Die GIER ist ein Hund…

    1. Juli 2011 at 09:44
  • FussballKenner

    Ein wunderschönes Beispiel dafür, dass heutzutage Traditionen ( Sportschau ) mit Füßen getreten werden, sobald mehr Geld im Spiel ist. Natürlich interessiert sich Niemand für die Meinung der Fans ( oder besser Kunden, Zielgruppe ). Man sollte das Gute behalten, in From der Sportschau wie jeder sie kennt, und gegebenfalls durch Neuerungen, wie z.B. Internetzusammenfassungen, ergänzen

    30. Juni 2011 at 11:53

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